Einkaufen in Kanada – Ein Abenteuer für sich!
Einkaufen – klingt leicht, ist es aber besonders beim ersten Mal überhaupt nicht. So richtig ernsthaft war ich das erste Mal an meinem ersten Tag in Airdrie einkaufen. Meine Vermieterin hatte mich direkt vom Flughafen aus zum Walmart gefahren – ein riesiger Laden, in dem man von Süßigkeiten bis Autoreifen wirklich alles kaufen kann. Überfordert war ich auf Grund von 2 Komponenten, die in dem Moment aufeinander getroffen sind. Zum einen war das, dass ich jetzt schnellstmöglich das Wichtigste kaufen musste, um die nächsten Tage nicht zu verhungern (dass sich hier um jede Ecke ein neuer Supermarkt befindet, war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst, sonst hätte ich mir den ganzen Stress nicht gemacht – aber man lernt ja dazu). Die zweite Komponente bestand darin, dass dieser Walmart so überdimensional groß ist, dass du nach 10 Minuten Laufen, noch immer nicht alle Gänge erreicht hast. Ein wenig verzweifelt, bin ich dann also durch die Lebensmittelabteilung gehuscht. Dabei musste ich feststellen, dass die Preise für Lebensmittel hier ganz schön teuer sind. Als ich das Nötigste zusammen hatte und an der Kasse stand, wurde mir dies dann noch einmal deutlich gemacht. Gefühlt hatte ich so gut wie nichts gekauft, die Zahl auf dem Kassenbon sagte jedoch etwas anderes. Natürlich muss man immer noch bedenken, dass die Preise in CAD$ und nicht in € angegeben sind und der Umrechnungskurs gerade bei 1 CAD$ zu 0,68€ liegt – trotzdem. Teurer als in Deutschland sind Lebensmittel hier auf jeden Fall. Aber man gewöhnt sich schnell an die Preise hier. In den nächsten Tagen, habe ich dann festgestellt, dass ich direkt um die Ecke auch einen Supermarkt und zudem Fast Food und richtige Restaurants, einen Friseur, einen Liquor Store und vieles mehr. In Kanada ist das nämlich so, dass man Alkohol nur in diesen sogenannten Liquor Stores bekommen kann. Supermärkte verkaufen diesen nicht, dafür gibt es in jedem Einkaufsladen eine Apothekenabteilung, in der man problemlos alles an Medikamenten kaufen kann, was man so braucht – ganz ohne Rezept!
Mein lokaler Supermarkt heißt „Safe on Foods“ und ist definitiv teurer als der Walmart. Die Qualität der Ware, ist dafür aber um einiges besser und für frische Ware gehe ich lieber dort hin. Besonders Toast kann man im Safe on foods ganz gut bekommen. Brot wie man es von Zuhause kennt, gibt es hier im Übrigen nirgendwo zu kaufen – Baguette ähnliche Brote, sind das höchste der Gefühle. Im Safe on Foods, habe ich mir direkt die sogenannte “ More Rewards Card“ geholt, und bekomme für auf die meisten Artikel jetzt noch einen kleinen Rabatt. Nicht jeder Laden hat eine solche Mitgliederkarte, aber es lohnt sich immer, danach zu fragen. Meistens werden dir Rabatte aber auch an der Kasse angeboten…
Alles in Allem braucht man für das Einkaufen in Kanada insbesondere eine Sache: Zeit! Denn die Auswahl ist riesig und da mir die meisten Produkte doch eher fremd sind, kann ich nicht einfach mal eben etwas kaufen, sondern muss mich dann erst einmal erkundigen, welche Alternativen es gibt und wo die preislichen Unterschiede liegen.
Trotzdem macht mir das Lebensmittelshoppen hier total Spaß. Ich möchte natürlich auch neue Dinge ausprobieren und nicht das kaufen, was ich vielleicht aus Deutschland kenne. Das wäre ja langweilig! So ist jeder Einkauf für mich bis jetzt ein kleines Abenteuer gewesen und ich kann jedem nur empfehlen, unbedingt die verschiedenen Läden auszuprobieren und sich auf die riesigen Gänge einzulassen.