Der erste Besuch in Calgary
Donnerstagabend habe ich Besuch bekommen. Katharina, neben der ich im Flugzeug gesessen und mit der ich mich von Anfang an super verstanden habe, war die letzten Wochen in Edmonton unterwegs und hat mich jetzt für 3 Tage hier in Airdrie besucht. Meine Vermieterin hat ihr erlaubt, im Nachbarzimmer zu schlafen und so konnten wir Donnerstagabend gemeinsam die nächsten Tage planen. Ich habe meinen freien Tag zum Glück auf Freitag legen können, also sind wir beide morgens mit dem Bus nach Calgary gefahren. Weil wir die Busfahrt so toll fanden, sind wir einfach nicht ausgestiegen und direkt wieder nach Airdrie zurrück gefahren… naja fast. Eigentlich haben wir eher nicht damit gerechnet, dass der Bus nur 3 Stopps etwas außerhalb von Calgary macht und dann einfach ohne Umweg wieder Airdrie ansteuert. Das Resultat bestand darin, dass wir uns erneut ein Busfahrticket kaufen mussten. Diesmal sind wir allerdings tatsächlich auch mal ausgestiegen 🙂 Mit dem C-Train sind wir dann nach Calgarydowntown gefahren und haben vor Ort beschlossen, einfach mal loszulaufen. Als Erstes, ist uns die Olympia Plaza und natürlich der von weitem sehr gut sichtbare Calgary-Tower ins Auge gefallen:
Anschließend sind wir in einer Art Fußgängerzone gelandet und sind dort auf der Suche nach Souvenirs immer mal wieder neugierig in die kleinen Läden gegangen. Das war aber eher enttäuschend und wir sind nirgends fündig geworden. Da war die Straße und der Anblick der riesigen Gebäude doch schon deutlich zufriedenstellender. Das haben wir dann auch erst einmal auf uns wirken lassen… wurden aber schnell von unseren grummelnden Mägen darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns mal auf die Suche nach Mittagessen machen sollten.
Auf „Nahrungssuche“ sind wir einfach mal in das nächstgelegendste Gebäude gegangen und dort auch tatsächlich direkt fündig geworden: Essensgeschäfte soweit das Auge reichte. Katharina und ich beschlossen aber, erst einmal weiterzulaufen als das Auge reicht und wir haben dank der Glasbrücken, die die einzelnen Gebäudekomplexe miteinander verbinden, einen Spaziergang durch die Wolkenkratzer gemacht. Nach dem Essen, haben wir uns dann auf die Suche nach dem nächstbesten Ausgang gemacht. Vermutlich hätten wir besser wieder den Weg durch die Gebäude wählen sollen, denn wir brauchten eine halbe Stunde, um wieder in die Fußgängerzone zu kommen. Da ist uns ersteinmal bewusst geworden, durch wie viele Hochhäuser wir gerade eigentlich wirklich mal eben problemlos spaziert sind. In einem Tim Hortons haben wir uns dann noch einmal durchgelesen, was der Reiseführer noch so an Tipps für Calgary zu bieten hatte.
Obwohl wir das berühmte Calgary Stampede leider um einen Monat verpasst hatten, beschlossen wir, wenigstens noch die Örtlichkeiten zu besichtigen. Auf die Idee scheinen allerdings wirklich nur wir gekommen zu sein, denn der gesamte Platz war doch ziemlich verlassen… abgesehen von ein paar Arbeitern, die die letzten Häuschen abrissen. Wir fanden es trotzdem interessant und haben uns mit aller Vorstellungskraft versucht auszumalen, wie der Platz voller Menschen und Pferde wohl aussehen mag.
Anschließend sind wir noch in einen Park gelaufen, von dem wir einen traumhaften Ausblick auf Calgary Downtown genießen durften. Immer wieder faszinierend, wenn Natur auf Großstadt trifft und Gänse friedlich in den Seen schwimmen, während ein paar Meter weiter hunderte Menschen in ihren Bürokomplexen sitzen und arbeiten.
Zum Abschluss unseres Ausfluges haben wir beschlossen, noch in das berühmte Glenbow Museum zu besuchen. Dort durften wir alles von moderner Kunst bis zur Geschichte der kanadischen Eisenbahn bestaunen. Am besten gefallen, hat mir persönlich die Ausstellung über die Ureinwohner Kanadas. Sowohl die Inuit als auch Indianer und ihre Lebensweisen wurden dort sehr anschaulich dargestellt.
Auf dem Rückweg sind wir dann ziemlich nass und kalt geworden, denn das Wetter hier in Alberta passt momentan besser zu Oktober als zu August. Jetzt weiß ich, was meine Arbeitskollegen damit meinten, dass man in Calgary im Durchschnitt circa 2 Wochen Sommer hat… cool!
Am Sonntag wollten wir nach der Arbeit eigentlich ein Open-Air-Kino in Calgary besuchen. Kurz bevor wir in den Bus gestiegen sind, habe ich zum Glück noch gelesen, dass dieser Termin spontan verschoben wurde. Da wir aber schon alles gekauft und vorbereitet hatten, beschlossen wir, uns in Airdrie einen schönen Ort zu suchen und mit meinem Laptop ein eigenes Open-Air- Kino zu kreieren. Das war eine sehr gute Idee und wir hatten beide einen sehr schönen Abend!
Danke Katharina, für den Besuch und das gemeinsame Erkunden Calgarys. Ich fand es sehr schön, Dich hier zu haben und ich freue mich schon total, dich im Oktober wiederzusehen!