Kanada 2019

Moving to Jasper. Teil 2: Still ruht der See.

Nach meiner ersten Nacht in Jasper ging es am nächsten Tag sehr früh weiter auf Entdeckungstour. Rund um Jasper gibt es einige Seen, die einen Besuch auf jeden Fall wert sind. Auf dem Programm stand primär der Medicine Lake und der Maligne Lake. Zunächst machten wir uns auf zum Maligne Lake – definitiv eines der Postkartenmotive Jaspers. Von dort aus wollten wir uns einen Wanderweg suchen… das Problem war allerdings:überall lag schon Schnee und die Wege waren teilweise total vereist. Wir entschieden uns im Endeffekt für den Wanderweg mit der geringsten Steigung. Das war auch tatsächlich eine sehr gute Idee, denn mein Arbeitskollege wandert mit vernünftigen Wanderschuhen und ich die ganze Zeit mit Winterschuhen – dieses Mal lag ich damit aber mal ausnahmsweise absolut im Vorteil. Nur so viel: Ich bin nicht ausgerutscht.

Obwohl das Ganze definitiv eine Herausforderung darstellte, hat sich das Schwitzen gelohnt. Alleine die wunderschöne, winterlich verschneite Landschaft hätte die Wanderung perfekt gemacht, aber wir sind zusätzlich an einigen kleineren Seen vorbei gekommen, die teilweise sogar zugefroren waren. Mein absolutes Highlight war ein See, der von herbstlich gefärbten Bäumen umgeben war. An diesem perfekten Ort war es so still, dass man scheinbar nur den eigenen Herzschlag hören konnte. Ein Traum.

Wieder am Maligne Lake angekommen, haben wir dann erst einmal ein paar Bilder gemacht bevor wir uns auf den Weg zum Medicine Lake gemacht haben.

Ich wollte die ganze Zeit gegoogelt haben, warum der Medicine Lake „Medizin See“ heißt. Das hatte ich dann aber natürlich vergessen und war längst weit entfernt von jeglichem Netzempfang, als ich wieder daran gedacht habe. Am See angekommen, hatte ich dann aber schon eine Vermutung, woher der See seien Namen bekommen hat. Der Grund: Wenn man Bilder sieht, scheint dort viel mehr Wasser drin zu sein. So wie ich es gesehen habe, gleicht das Ganze eher einem ausgetrockneten Flussbett. Aber handelt es sich hier um Photoshop? Nein! Diese Bilder werden tatsächlich einfach meistens im Sommer aufgenommen und zu der Zeit ist der See auch wirklich voller Wasser. Im Winter versickert der gesamte See dann im Boden. Später hat mir ein Arbeitskollege erzählt, dass der See von den Ureinwohnern damals „Magischer See“ genannt wurde und das Wort „Magie“ in deren Sprache gleichbedeutend mit „Medizin“ ist. Daher stammt also ursprünglich der Name. Interessant – aber auch genug der Geschichtsstunde. Hier ein paar Bilder des magischen Medizin Sees:

Anschliessend wollten wir eigentlich nach Jasper Town zurück und dort noch etwas essen, aber wir haben dann doch noch kurz am Maligne Canyon angehalten. Aus kurz wurden dann knapp 2 Stunden, die wir damit verbrachten die Canyons zu bestaunen. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass das Wasser aus dem Medicine Lake, was ja im Boden versickert, hier irgendwann die Fälle herunterplätschert. Auch dieser Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt. Der einzige Nachteil: Vor lauter Schlamm und heftigen Plateausohlen konnte ich meine Schuhe irgendwann kaum noch anheben.

An dem Abend bin ich nur noch totmüde ins Bett gefallen. Am nächsten Tag sollte ich erfahren, in welchem der beiden möglichen Hotels ich für die nächsten 2 Monate arbeiten würde. Aufregend!

2 Kommentare

  • Tuna

    Ein wirklich sehr gelungener Beitrag, der mich mit Bild und Worten mit auf Deine magic tour nimmt. Natürlich habe ich auch wieder etwas dazu gelernt. Herzlichsten Dank und weiterhin alles Gute. Tuna

  • Susanne Gottfried-Weiß

    Liebe Carolin,
    hier meldet sich Nana aus der alten Heimat, dem verregneten Münsterland…
    Wie schön ist es, dass du derart wundervolle Zeiten in dem von dir so geliebten Kanada verbringen kannst. Diese tollen Bilder und Eindrücke machen süchtig!
    Sicherlich wirst du in Kürze bei deinen Verwandten eine weiße Weihnacht erleben, da ist man schon sehr gespannt auf deine nächsten Beiträge.
    Auf diesem Weg möchten wir 4 dir aus Greven traumhafte Festtage und eine gute Heimreise wünschen!!

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