Mein erster Tag in Kanada
Es war also so weit. Dienstag Abend (23.07.2019) gegen 18.00 Uhr, habe ich mich mit meiner Familie in Richtung Frankfurt aufgemacht. Da ich mit 31 anderen Leuten aus meiner Organisation – der Deutsch-Kanadischen Gesellschaft – schon Mittwochmorgen um 6.30 Uhr am Terminal 1 des Frankfurter Flughafens stehen musste, hatte uns mein Papa 2 Zimmer im Flughafenhotel gebucht. Ich muss zugeben, dass ich darüber am nächsten Morgen sehr froh war, denn als der Wecker um 6.00 Uhr klingelte, bin ich quasi aus dem Bett direkt zum Treffpunkt gefallen. Dann hieß es also Flugticket ziehen und es folgte ziemlich schnell der Abschied von unseren Eltern. (Gut, dass bei solchen warmen Außentemperaturen auch die Tränen schnell wieder trocknen). Zeit für Traurigkeit blieb mir danach ersteinmal nicht mehr, denn nachdem wir alle durch den Sicherheitscheck gekommen waren, ging es direkt weiter ans Gate. Dort haben wir uns dann mal auf die Suche nach was zu Essen gemacht, denn gefrühstückt hatten wir alle noch nicht. Um halb neun begann dann das Boarding, was überhaupt nicht funktioniert hat, weil die Fluggäste in der Schlange vor uns so sehr von den grünen Lämpchen an den Sicherheitstüren fasziniert waren, dass sie dabei vergaßen, auch durch eben eine solche Tür zu gehen. Wir sind dann im Endeffekt mit circa 15 Minuten Verspätung losgeflogen. Ich saß am Fenster neben Katharina, mit der ich mich auf dem Vorbereitungsseminar in Köln angefreundet hatte, und fand den Start (trotz meiner Flugangst) garnicht so schlimm.
Ich war gerade kurz eingeschlafen, als die Flugbegleiter plötzlich schon um 11.00 Uhr deutscher Zeit das Mittagessen brachten. Ich war wohl nicht die Einzige, die sich darüber gewundert hat, aber die Nudeln schmeckten (dafür das es Flugzeugessen war) erstaunlich gut. Der Koriander auf den Nudeln, sorgte noch am Abend für Gesprächsstoff mit dem Ergebniss, dass manche Menschen ihn halt mögen und andere finden, dass Seife ein ähnlich schönes Geschmackserlebnis bietet. Der Rest des Fluges ging mehr oder weniger schnell vorbei, aber ich konnte die Zeit nutzen, um mir endlich Bohemian Rhapsody anzuschauen. Jetzt aber genug vom Flug. Es war also ca 11.00 Uhr kanadischer Zeit (in BC) als wir endlich in Toronto gelandet sind.
Wir sind dann direkt in den Immigration Teil des Flughafens gelaufen, wo wir alle irgendwie hofften unser Visum zu bekommen und an alle wichtigen Unterlagen gedacht zu haben. Während Einige überhaupt keine Fragen von den Officern gestellt bekamen, wurde ich nach wirklich ALL meinen Papieren gefragt und nachdem ich mit Mühe und Not meine Auslandskrankenversicherung übersetzt habe (einschließlich allen Konditionen) bekam auch ich mein Visum in den Reisepass getackert. Nachdem wir einer weitere Stunde auf die Sozialversicherungsnummer warten mussten, konnten wir endlich alle unsere Koffer beziehungsweise Rucksäcke in Empfang nehmen. Anschließend ging es mit einem Schulbus Richtung „Höstel Toronto“ (hieß wirklich so – ist kein Tippfehler), wo wir dann alle krampfhaft versuchten, nicht einzuschlafen.
Abends wollten wir dann gemeinsam mal eben in den Pub gehen um noch etwas zu essen … mal eben bedeutet in Kanada aber, dass du mindestens 45 Minuten zu Fuß unterwegs bist. Auf dem Rückweg zum Hostel sind wir dann noch einer Waschbärenfamilie begegnet… Toronto hat also auch ein bisschen Wildlife. Gut schlafen konnten wir alle 🙂