Hundeschlittentour durch eine verschneite Märchenlandschaft
Ein weiteres Abenteuer, von dem ich unbedingt erzählen muss, fand mal wieder an einem meiner freien Tage statt. Durch Zufall hatten meine Freundin und ich den selben Tag frei bekommen und so beschlossen wir sehr kurzfristig, uns für eine Hundeschlittentour anzumelden. Da wir beide im November Geburtstag haben, hatten wir uns diese Tour von unseren Eltern zum Geburtstag gewünscht. Allerdings war bis zum Schluss unklar, ob das Wetter uns nicht vielleicht noch einen Strich durch die Rechnung macht und wir die Tour gar nicht mehr machen können, bevor ich Jasper verlasse. Zum Glück lag dann Anfang Dezember aber genug Schnee und nichts konnte uns mehr aufhalten.
Dick eingemummelt stiegen wir morgens in einen Shuttle Bus und wurden gemeinsam mit zwei anderen Familien in die Provinz „British Columbia“ gebracht, wo die Hunde schon auf uns warteten. Sobald der Bus sich den Schlitten näherte, fingen die rund 30 Husky-Mischlinge wie wild an zu bellen – mich hat total begeistert, wie sehr die Hunde sich auf die anstehende Tour gefreut haben.
Dann ging es erst einmal darum, die Hunde kennen zu lernen. Wir bekamen den Anführerschlitten und hatten somit auch die meisten Hunde. Mit uns war ein Guide mit auf dem Schlitten, was für den Anfang echt nicht schlecht war. Als Fahrer des Schlittens muss man sich ersteinmal an die Kommandos gewöhnen und sich darauf konzentrieren, das Gleichgewicht zu halten. Das Prinzip des Schlittens besteht nämlich darin, dass eine Person (oder manchmal eben zwei) hinten auf den Kufen steht, und eine Andere sich in den Schlitten setzt.
Nach einer kurzen Einweisung konnte die wilde Fahrt dann auch beginnen. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich mich zwar natürlich auf dieses Erlebnis gefreut, jedoch nicht erwartet hatte, dass ich so viel Spaß haben würde. Nicht nur das Schlitten fahren an sich war eine wunderschöne Erfahrung, auch die Landschaft war märchenhaft und bezaubernd. Ich zeige euch einfach mal wieder ein paar Bilder, denn angemessen zu beschreiben ist das eigentlich kaum.
Ich bin die erste Hälfte der Tour nur Fahrerin gewesen. Ein anderes Mädchen wollte nicht alleine einen Schlitten fahren und ihr Vater auch mal im Schlitten sitzen. Also habe ich mich bereit erklärt, seinen Schlitten zu fahren. Für mich war das überhaupt kein Problem, weil mir das Fahren sehr viel Spaß bereitet hat.
Als wir allerdings nach ca. 2 Stunden an der Pausenstation ankamen, war ich mit meinen Kräften auch langsam am Ende. Lange Teile der Strecke gingen nämlich bergauf und das bedeutet, dass aus Schlitten fahren quasi Roller fahren wird. Um den Hunden zu helfen, schiebt man den Schlitten mit einem Fuß an und sollte man dies mal nicht tun, bleiben die Hunde stehen, drehen sich um und gucken einen vorwurfsvoll an. Keine Option also!
Zum Mittagessen gab es Hot Dogs. Die Würstchen wurden über offenem Feuer gegrillt und schmeckten inmitten der verschneiten Waldlandschaft bestimmt 3-fach so gut wie normalerweise! Eine Herausforderung bestand darin, auf die Toilette zu gehen. Ich beschreibe dies am Besten in einem Bild. Den Rest überlasse ich Eurem Kopfkino 😉
Dann ging es langsam schon wieder zurück ins Tal. Spannend war auch die Fahrt durch das Lawinengebiet. Es durfte immer nur ein Schlitten durchfahren und es musste über Funk Bescheid gegeben werden, wenn man die Gefahrenzone verlassen hat. Aufregend! Uns hat aber zum Glück keine Lawine erwischt und als wir unten im Tal ankamen, waren wir alle traurig, dass die Zeit so schnell vergangen ist. Schweren Herzens mussten wir uns von den Hunden verabschieden und anschließend ging es wieder im Shuttle nach zurück nach Jasper. Was für immer bleiben wird: Die Erinnerung an eines der schönsten Erlebnisse meines bisherigen Kanada-Aufenthalts.